Unser Quartier
Luegisland – ein Quartier mit Geschichte und Zukunft
Die Besiedlung unseres Hügels begann um 1875 mit Villen- und Mehrfamilienhäusern. Viele dieser Häuser sind erhalten und werden von den Eigentümern gepflegt, renoviert oder sanft modernisiert.
Wir sind ein junges Quartier, da in den letzten Jahren viele Familien hier eine Wohnung oder ein Haus gefunden haben. Kinderlachen hört man an vielen Stellen.
Quartierplan
small Foot AG – LUKS
Reussport 2
6004 Luzern
Kindergarten Bramberg
Geissmattstrasse 39
6004 Luzern
Spielgruppe St. Karl
Spitalstrasse 93
6004 Luzern
Kindergarten Geissmatthöhe I+II
Geissmatthöhe 8
6004 Luzern
Spielplatz
Spielplatz
St. Karli-Park
St. Karlistrasse 18
6004 Luzern
Reuss Pärkli am Fischerweg
St. Karlistrasee 28
6004 Luzern
Speuzer Brunnen
Schirmertorweg 6
6004 Luzern
Diebold-Schilling-Strasse 29
6004 Luzern
Brambergstrasse 7
6004 Luzern
6004 Luzern
Der Luegisland Turm
Nicht nur von kriegerischen Überfällen fühlten sich die LuzernerInnen im Mittelalter immer wieder bedroht – auch gewaltige Feuersbrünste machten ihnen das damalige Leben schwer.
Einer der grössten Brände muss am 29. Juni 1340 ausgebrochen sein und hat fast die ganze damalige Stadt Luzern eingeäschert. Der Chronist Melchior Russ schrieb dazu, dass damals „gross Stadt Luzern überall zu bulver brann“ und der Rat daraufhin jährlich eine Prozession über die Musegg angeordnet habe.
In der Luzerner „Brandgeschichte“ nimmt vor allem der Luegisland-Turm eine wichtige Stellung ein. Gebaut wurde er 1290, also lange Zeit vor der Errichtung der Museggmauer und der anderen Türme. Auf dem Luegisland-Turm, der anfänglich allein auf weiter (Musegg-)Flur stand, wohnte schon 1397 ein vollamtlicher Wächter. Der Wächter wurde mit „Luegisland“, seine Frau mit „Luegislandin“ angesprochen. Ihrer Wichtigkeit zufolge hatten sie auch ein strenges Pflichtenheft zu beachten.
Der Wächter hatte zudem in der Regel einen Gesellen zu beschäftigen. In der Ordnung von 1447 ist zu lesen, dass der erste Wachhabende seinen Dienst beim Ertönen der Abendglocke zu beginnen hatte und „nit wieder schlafen ze gand, bis sin Gesell aufgestat und sich angeleit und herauskumpt“. Weiter mussten sie „im thurm umbgan und allenthalben luogen und den Wächtern (in der Stadt) zu allen stunden entsprechen“ (die Stunde melden).
Der über 52 Meter hohe Luegisland-Turm wurde im Verlaufe der Jahrhunderte mehrmals leicht umgebaut. Er behielt jedoch immer die gut sichtbare Öffnung gegen die Stadt hin. Heute wird der Turmbau nicht mehr benutzt, ist dennoch für die Bevölkerung leider (noch) nicht begehbar.
Quelle: Jubiläumsschrift 100 Jahre Quartierverein Luegisland.
Die Geschichte des Quartiers
Um es gleich vorne weg zu nehmen:
Über das Quartier Luegisland gibt es nur ganz wenige geschichtliche Überlieferungen und es existiert auch keine Chronik. Trotzdem haben wir versucht, hier ein paar Eckdaten unseres Quartiers zusammenzutragen.
Um einen Blick auf historische Aufnahmen des Quartiers zu werfen empfehlen wir Ihnen einen Blick auf den Navigationspunkt „Das Quartier im Wandel der Zeit“.
Als 1178 die Stadt Luzern gegründet wurde, dehnte sie sich rasch aus und die enge Stadtbefestigung bot nicht mehr genügend Platz. Nach der Schlacht von Sempach von 1386 bis 1408 wurden neue Befestigungstürme erstellt: die Museggtürme.
Film: Gerüstbau an der Museggmauer
Das Gebiet Bramberg/St. Karli blieb nach 1850 lange Zeit von den städtebaulichen Expansionen verschont. Dass lange keine Strassen ins Land führten, war wohl einer der Hauptgründe, weshalb das Gebiet grösstenteils unbewohnt blieb.
Durch den Aufbau der Trinkwasserversorgung 1875, wurde eine dichtere Besiedlung des städtischen Hügelgebietes möglich. Es begannen sich die Villen- und Mehrfamilienhausquartiere Geissmatt oder Bramberg über die ehemaligen Bauernhöfe und Landsitze auszudehen.
Im Quartier gab es wenig Industrie. Die erste Teigwarenfabrik der Schweiz stand notabene am Reussufer auf dem Trüllhofgut. Sie wurde von den Gebrüdern Ronca 1838 auf der St. Karlimatte an der Reuss gegründet. Bis kurz nach 1900 wurden dann an der St. Karlistrasse, wo heute die Autobahn aus dem Tunnel tritt, Teigwaren produziert. Der Erfolg des Zofingers Johann Sutermeister, der die Fabrik nach dem Konkurs von den Roncas übernahm, hat viele andere motivert und so wurde Luzern bis nach der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert eine Hochburg der Pastaproduktion.
Nach der Jahrhundertwende entstanden immer mehr Mehrfamilienhäuser und gewerbliche Bauten im Quartier. Der Sitz der vereinigten Molkereien Luzern ist eines der Überbleibsel aus dieser Zeit. Am Standort der heutigen Kirche St. Karl war früher eine Seifenfabrik zu finden.
Der erste befahrbare Flussübergang war die gusseiserne Geissmattbrücke, welche die Geissmattstrasse und die Militärstrasse miteinander verband. Die Brücken haben die damals getrennten Quartiere Untergrund und St. Karli auch kulturell verbunden. Architektonische Gemeinsamkeiten boten und bieten noch heute das St. Karli Schulhaus und die St. Karli-Kirche.
Bis 1955 gehörte das Gebiet St. Karli zum Quartierverein Mühlegass-St. Karli. Der Quartierverein Mühlegass umfasste das Gebiet vom Mühleplatz der Reuss entlang. Als das Quartier im Geissmattgebiet immer grösser wurde, wurde ihm im Jahre 1955 auch noch das Bramberg Gebiet zugeteilt und das Quartier wurde auf den heutigen Namen „Luegisland“ umbenannt. Die aus den Zusammenschlüssen entstandenen Quartiervereine haben sich seit Anbeginn gemeinsam für die Sorgen und Bedürfnisse ihrer Bewohner eingesetzt. Die Devise lautet seither: „Den Willen des Quartiers auf breiter Basis zum Nutzen aller zu ermitteln und unter Berücksichtigung der politischen und konfessionellen Neutralität den städtischen Behörden gegenüber zu vertreten“.
Auch heute gilt das Luegisland-Quartier zu den privilegiertesten Wohngebiete der Stadt Luzern mit vielen wunderschönen Ausblicken – nicht nur für Touristen.