Liebe QuartierbewohnerInnen
Medienökologische Infrastrukturen tönt als Begriff etwas sperrig. Jedoch verbergen sich praktische ökologische Untersuchungen im öffentlichen Raum dahinter, z.B. über die Biodiversität in Quartieren.
Im Projekt Mitwelten wurde die Grundlage für neue Formen des Zusammenlebens untersucht. Anstelle von Umgebungsgestaltung nur für den Menschen wurde die menschliche Sicht verlassen und die Umgebung durch die Brille von Tieren und Pflanzen (das Terrain und andere Dinge) betrachtet. Im Rahmen des Folgeprojektes AGORA, das vom Museum Luzern und der Fachhochschule Nordwestschweiz eingereicht wird, werden weitere wissenschaftliche und Vermittlungsziele angestrebt. Wissenschaftliche Ziele sind, die Biodiversität der unterschiedlichen Lebensräume zu untersuchen und erweiterte Infrastrukturen für die gemeinsame Nutzung durch Menschen, Tiere und Pflanzen zu konzipieren. Vermittlungsziele sind, Museumsbesuchende für die Biodiversität im Siedlungsraum und in der Kulturlandschaft zu sensibilisieren. Wie auch im vorangegangenen Mitwelten-Projekt leisten BürgerwissenschaftlerInnen (Citizen Scientists) ökologische Forschungsarbeit.
Es soll gemeinsam gesammelt, ausgewertet, gestaltet und präsentiert werden sowie mögliche Massnahmen aus den Forschungsresultaten abgeleitet und mit kantonalen Förderinstitutionen diskutiert werden.
Das AGORA-Projekt muss noch vom Schweizerischen Nationalfonds bewilligt werden und soll im April 2026 starten.
Unser Quartierverein unterstützt ein solches Projekt gern mit allen drei Schlagworten: Informieren (auf Webseite, Newsletter und Instagram), Begleiten (Austausch zwischen Projektleiter Jan Torpus und QVL-Vorstand) und Vernetzen (Quartierbewohnerinnen und Vereinsmitglieder mit dem Projekt).
Wie kannst du als Vereinsmitglied oder QuartierbewohnerIn konkret mitwirken?
- Betreuung einer Wildtierkamera (für die Bestimmung der vorkommenden Säugetierarten): Positionierung an einem Ort der Wahl. Während eines Jahres (Mai 2026 – Mai 2027), monatlich Batterien und SD-Karten austauschen, Fotos auf Datenbank hochladen.
- Betreuung eines Audio-Loggers (für die Bestimmung der vorkommenden Vogelarten): Positionierung am selben Ort der Wahl. Während 2x 2-3 Monaten (April-Juni 2026 und April-Juni 2027), all 10 Tage Batterien und SD-Karten austauschen, Tonaufzeichnungen auf Datenbank hochladen.
- Wahl des Untersuchungsgebietes: Es kann ein Ort (bspw. aktuelles Thema, Problem, etc.) gewählt werden. Wichtig ist aber die Privatsphäre der Nutzer*innen: Auf den Fotos und Tonaufzeichnungen dürfen keine Menschen erkennbar sein.
- Unkostenpauschale: Für die Betreuung einer Wildtierkamera und eines Audio- Loggers im selben Untersuchungsgebiet sind 800 CHF budgetiert.
- Beteiligung an Workshops im Museum Luzern: 11 Workshops begleiten den gesamten Forschungsprozess vom Datensammeln bis zur Präsentation im Museum: Daten mit Wildtierkameras und Audio-Loggern sammeln > Daten mit bestehenden Werkzeugen auswerten, validieren und visualisieren > auf den Erkenntnissen zur Biodiversität in Stadt oder Siedlungsgebiet Verbesserungsvorschläge für Tiere und Pflanzen entwickeln > Resultate im Museum Luzern ausstellen.
- Die Aufgaben werden von einem professionellen Team erledigt, aber Interessierte können so Einblicke in die Forschungsarbeit gewinnen und bestenfalls vertieft mitarbeiten. Wir hoffen auf möglichst rege Beteiligung, aber die Teilnahme ist nicht verpflichtend und kann je nach Interesse gewählt werden.
- Workshop-Format: Die gratis Workshops sind halb- oder eintägig (ca. 9-12.30 oder 9-15.30 Uhr), für Verpflegung wird gesorgt (Kaffee, Kuchen; Getränke, Sandwiches). Drei der Workshops sind Wiederholungen, es sind derzeit also nur 8 unterschiedliche Workshops geplant.
Klingt das spannend für dich? Hier kannst du dich bei Jan anmelden:
Kontakt: Jan Torpus (Designforscher und Citizen Science-Ornithologe), Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, Institut Experimentelle Design- und Medienkulturen IXDM, Freilager-Platz 1, CH-4002 Basel. Mail: jan.torpus@fhnw.ch, Web: https://www.mitwelten.org/, www.fhnw.ch/hgk/ixdm, https://criticalmedialab.ch.